Ob deine Produkte gekauft werden oder nicht, das hängt in den meisten Fällen von der richtigen Produktpräsentation ab. Doch Geschmäcker sind bekanntlich sehr verschieden. Wir haben uns umgeschaut: Wie lösen besonders innovative Onlineshops dieses Dilemma?
Herausgekommen ist eine kleine Sammlung von Ideen, die inspirieren. Nicht immer sind diese mit einem Standard-Theme oder reinen WooCommerce-Bordmitteln zu realisieren. Doch sie können meist auch eine “Nummer kleiner” umgesetzt werden.
Hinweis: Viele der nachfolgenden Beispiele stammen aus dem Bereich Mode, da in diesem Umfeld naturgemäß besonders kreative Ansätze gefragt sind. Sie lassen sich aber auch auf andere Produktbereiche hin adaptieren.
Und los geht’s:
Flauschfaktor
Mit innovativen Grafiken wie dem Soft-o-Meter, bebilderten Detail-Produktbeschreibungen, einer Vorstellung der jeweiligen Designer etc. wartet Betabrand auf. Hier ist viel Liebe für Details erkennbar, auf jeder einzelnen Produktseite. Ein Klassiker unter den gelungenen virtuellen Verkaufsbühnen.
Die etwas anderen Produktfilter
Im Webshop nach Kriterien wie “extrovertiert” oder “unentschlossen” filtern? Bei Two Socks aus London kein Problem. Natürlich passt dies nicht zu jedem Onlineshop. Etwas mehr Kreativität bei Produktfiltern kann jedoch sicherlich nicht schaden. Schließlich soll das virtuelle Einkaufen Spaß machen, und man möchte sich von anderen Shops abheben.
Produktwissen schafft Vertrauen
Was ist im Produkt enthalten? Und wie funktionieren die einzelnen Komponenten? Der Anbieter von Transportsystemen Robstep verrät es seinen Kunden ganz genau – in einer interaktiven Grafik. Das schafft Vertrauen, gerade bei Produkten, die neu am Markt sind.
Lasst die Kunden sprechen..
Standard-Produktfotos mit den üblichen Models? Das war den Machern von Bow & Drape zu langweilig. Sie lichten lieber die stolzen Kunden in ihren Kleidern ab. Das wirkt nicht nur sehr sympathisch, sondern sorgt für kostenloses Marketing, wenn die Abgelichteten ihre Bilder in den sozialen Netzwerken teilen.
Zurück zum Ursprung
Man präsentiert so oft seine Produkte, dass man die Herstellung, die Lieferanten oder die Materialien ganz vergisst. Dabei gibt es hier viel zu erzählen – entsprechend hochwertige Waren vorausgesetzt. Shoes of Prey macht genau das: Auf speziellen Landingpages, innerhalb der Produktpräsentation und mit kleinen Videos zeigt der Shop, warum die Produkte ihren Preis wert sind.
Alle Kunden abholen
Rent the Runway beweist Mut und positioniert sich: Das Team zeigt seine Kleider nicht nur an Frauen mit Mustergrößen, sondern auch anhand von “realistischeren” Models (siehe die Vorschaubilder links im Screenshot). So kann sich jeder schon vorab vorstellen, ob das Kleid zur Figur passt, oder eben nicht. Auch die Produktbewertungen auf der Seite sind äußerst authentisch, da sie die Kunden und ihr Traumkleid gleich mit abbilden.
Networking
Auch Geox lässt die eigenen Kunden sprechen, und die Produkte in realistischen Situationen ablichten. Allerdings gleich geschickt verknüpft mit den sozialen Netzwerken.
Mitgedacht
Endlich denkt mal jemand mit: Bei oipolloi sieht man schon beim Mouseover, ob die Hose noch in der gewünschten Größe vorhanden ist. Das spart Zeit und Nerven – eine schöne zusätzliche Alternative zu Produktfiltern.
Groß, größer…
… am größten. Converse rückt seine neue Produktpalette mit Fotos in den Fokus, die den gesamten Bildschirm einnehmen. So scrollt man sich durch die gesamte Produktpräsentation. Das ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, macht aber große Lust auf das Endprodukt.
Lebenswelten
In einem “Lookook” präsentiert Desigual seine Protagonistinnen in einer typischen Desigual-Lebenswelt. Mit Urlaubskoffer, dessen Inhalt, schönen Bildern vor Ort und weiterem mehr. Das erzählt in bunten großflächigen Bildern eine kleine Geschichte. Und Verkaufen hat immer etwas mit Geschichten erzählen zu tun, im Fachjargon auch Storytelling genannt.
Lebensnahe Bundles
Immer mehr Paare betreiben gemeinsam einen Sport oder ein Hobby. Das hat sich wohl auch der On Running-Shop bei seiner “His & Her Combo” gedacht. Einfacher und besser kann man eine spezielle Kundengruppe wohl kaum ansprechen.
Eine Frage der Perspektive
Ein kleines Detail in der Produktübersicht von Tommy Hilfiger: Beim Mouseover wechseln die Fotografien in eine leicht andere Perspektive. Das wirkt lebendig, schafft Interaktion, und lenk dennoch nicht zu sehr vom eigentlichen Produkt ab. Eine schöne Idee, die mit wenig Aufwand umzusetzen ist.
Mutig.
Noch einfacher zu realisieren sind Produktbilder, die einfach nur außergewöhnlich und mutig sind, was die Auswahl des Hintergrunds bzw. des Settings anbelangt. Bei jungen Zielgruppen dürfte das gut ankommen.
Der rote Faden
Made in Days erzählt auf einem One-Pager die komplette Geschichte, die hinter dem Produkt steht. Auch hier sprechen fast nur Bilder. Diese müssen dementsprechend hochwertig sein, doch dann können sie den Verkauf deutlich ankurbeln. Für Produkte, bei denen der Designaspekt im Vordergrund steht, ist das fast schon ein Muss.
Das Fazit
Wenn man sich privat durch das Netz bewegt, stolpert man über sehr viele negative aber eben auch positive Beispiele, was die Präsentation von Produkten anbelangt. In beiden Fällen solltest du kurz innehalten, und dir die Frage stellen: Was kann ich aus dieser Situation für meinen eigenen Onlineshop ableiten? Wo bin ich bereits gut aufgestellt, wo gibt es aber auch noch Nachholbedarf? Nur so gelingt es, den so wichtigen Außenblick auf den eigenen Shop zu bewahren.
Übrigens: Es lohnt sich, beim “Surfen” immer wieder auch einmal die englischsprachigen Originale der großen Anbieter aufzurufen. Nicht selten handelt es sich bei den zugehörigen DE-Seiten um abgespeckte Ableger, die weit weniger innovativ gestaltet sind. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie man die Produktpräsentation mit Storytelling und Content Marketing aufpeppt, dann empfehle ich dir diesen Blogbeitrag auf MarketPress.
Du kennst weitere gute Beispiele für tolle Produktpräsentationen und zielführende Onlineshops? Dann nenne diese gerne in den Kommentaren.