Kunden achten immer mehr auf Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Einkaufen. Dieser Trend macht auch vor dem Online-Handel nicht halt.
Grüner E-Commerce bezeichnet die Bemühungen von Online-Shops, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Umweltbelastungen zu reduzieren und transparent über die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten zu informieren.
Es gibt viele Möglichkeiten grünen E-Commerce in einen Online-Shop zu integrieren. Angefangen bei der Produktauswahl über die Logistik und Verpackung bis hin zum Hosting. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deinen WooCommerce-Shop Schritt für Schritt nachhaltiger gestalten kannst.
Inhaltsverzeichnis
Grüner E-Commerce mit WooCommerce
Nachhaltige WooCommerce-Shops profitieren von Vorteilen, die weit über den unmittelbaren Umweltaspekt hinausgehen. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum es sich lohnt, grünen E-Commerce anzubieten:
Ressourcen schonen und Kosten sparen
Durch die Nutzung erneuerbarer Energien, den Einsatz energieeffizienter Technologien und die Wiederverwendung von Materialien, können WooCommerce-Shops wertvolle Ressourcen schonen. Diese Maßnahmen führen nicht nur zu einer Verringerung des ökologischen Fußabdrucks, sondern auch zu Kosteneinsparungen. Energiekosten können gesenkt, Abfallgebühren reduziert und die Lebensdauer von Materialien und Ressourcen verlängert werden.
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Grüne Online-Shops können sich durch ihr aktives Engagement für Nachhaltigkeit von der Konkurrenz abheben. Das Engagement für den Umweltschutz spricht nicht nur eine umweltbewusste Zielgruppe an, sondern positioniert den Shop als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Eine solche Differenzierung kann zu einer starken Markenidentität führen und langfristige Wettbewerbsvorteile bieten.
Starke Kundenbindung
Online-Shops, die grüne Praktiken in allen Bereichen ernsthaft umsetzen, treffen genau die Wertvorstellungen der Kundengruppe, für die Umweltschutz ein entscheidender Faktor beim Einkauf ist. Das Ergebnis ist eine starke Kundenbindung.
Weitere Informationen wie du deine Kunden besser verstehen und eine stärkere Kundenbindung aufbauen kannst, findest du im folgenden Blogbeitrag: WooCommerce: Kunden besser verstehen und mit Kundengruppen den Umsatz steigern.
Die wichtigsten Schritte zu mehr Nachhaltigkeit mit WooCommerce
Mit gezielten Maßnahmen kannst du den ökologischen Fußabdruck deines Online-Shops deutlich reduzieren.
Hier sind die wichtigsten Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit:
1. Klimaneutrales Webhosting (Green Hosting)
Der Betrieb einer Website und eines Online-Shops verbraucht durchgehend Strom. Für das Hosting des Webshops sollte deshalb ein Anbieter gewählt werden, der ausschließlich Ökostrom verwendet.
Beim klimaneutralen Webhosting betreibt ein Rechenzentrum seine Server mit ökologisch produziertem Strom. Dadurch reduziert es seinen CO₂-Verbrauch deutlich im Vergleich zu Anbietern, die ihr Webhosting mit konventionellem Strom aus Kohle oder Gas betreiben.
Weitere Informationen zu diesem Thema findest du im im Artikel Was ist Green Hosting? (heise online).
2. Verkauf langlebiger und nachhaltiger Produkte
Entscheidend für die Nachhaltigkeit deines WooCommerce-Shops ist das Sortiment.
Ein nachhaltiger Online-Shop sollte umweltfreundliche, fair gehandelte und langlebige Produkte anbieten. Und vergiss nicht, deine nachhaltigen Produkte entsprechend zu kennzeichnen. Es gibt verschiedene Organisationen, die Standards für nachhaltige Produkte festlegen und überprüfen.
Weitere Informationen findest du in dem Beitrag Diese Siegel und Initiativen stehen für nachhaltige Produkte (ISPO).
3. Nachhaltige Verpackungen
Verpackungen in Online-Shops sollten vorzugsweise aus nachwachsenden Rohstoffen wie Papier oder Karton bestehen. Diese können nach Gebrauch kompostiert oder recycelt werden. Kunststoffe sollten möglichst vermieden werden, da sie schwer zu recyceln sind.
Packungsgrößen und -gewichte
Durch die Optimierung von Verpackungsgrößen kann unnötiger Leerraum und Materialeinsatz beim Transport reduziert werden. Auch das Verpackungsgewicht sollte auf das notwendige Minimum reduziert werden, um die Emissionen beim Transport gering zu halten.
Regionales Verpackungsmaterial
Durch die Nutzung von regionalem Verpackungsmaterial können Transportwege und damit CO2-Emissionen reduziert werden.
Transparenz und Verbraucherinformation
Online-Shops sollten ihre Kunden durch eine transparente Kennzeichnung über die Materialien und die Recyclingfähigkeit der Verpackungen informieren. Auch allgemeine Informationen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen tragen zur Sensibilisierung der Verbraucher bei.
Beispiel: OLYMP (Nachhaltige Verpackungen)
Klimaneutraler Transport
Im Internet bestellte Produkte müssen nach Hause geliefert werden Die CO2-Emissionen, die durch den Transport und die Lieferung entstehen, machen einen erheblichen Teil der Umweltauswirkungen des Online-Einkaufs aus.
Schnelle Lieferoptionen innerhalb von ein oder zwei Tagen verursachen hohe Emissionen, da sie den Transport per Flugzeug oder mit speziellen Lieferfahrzeugen erfordern, anstatt langsamere, aber effizientere Optionen wie Züge zu nutzen.
Eine vollständige Vermeidung klimaschädlicher Emissionen beim Transport von Gütern ist derzeit kaum möglich. Durch Investitionen in Klimaschutzprojekte können diese unvermeidbaren Emissionen jedoch sinnvoll und nachhaltig kompensiert werden.
Weitere Informationen findest du in dem Beitrag In Baden-Württemberg soll bis 2030 jede zweite Tonne klimaneutral fahren.
Mit lokalen Produzenten und Lieferanten zusammenarbeiten
Grüne Online-Shops sollten die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten und Lieferanten in den Mittelpunkt ihrer Nachhaltigkeitsstrategie stellen.
Lokale Lieferanten bedeuten kurze Transportwege und weniger CO2-Ausstoß. Regionale Produkte müssen nicht um die halbe Welt transportiert werden. Das schont Ressourcen und Klima. Lokale Erzeuger und Produzenten garantieren oft besonders frische, saisonale Ware in Bio-Qualität. Der enge Kontakt ermöglicht eine kontinuierliche Überprüfung und Weiterentwicklung der Qualitätsstandards.
Die Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort stärkt Lieferketten und die lokale Wirtschaft. Sie sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region. Für den Online-Shop fallen weniger Kosten für Logistik und Transport an.
Retouren möglichst vermeiden
Retouren verursachen zusätzliche Transportwege und damit CO2-Emissionen. Viele retournierte Artikel – insbesondere Kleidung und Schuhe – werden entsorgt, da sie nicht mehr als Neuware verkauft werden können.
Grüne Online-Shops, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, können die Retourenquote durch verschiedene Maßnahmen zu senken:
- Vermeidung von Fehlbestellungen durch genaue Beschreibung der Produkte
- CO₂-neutraler Versand
- Wiederverkauf oder Weiterverwendung von Retouren
- Den Kunden in die Pflicht nehmen
Hinweise an Kunden, Retouren aus Umweltgründen möglichst zu vermeiden
Retouren sind sowohl ökonomisch als auch ökologisch problematisch. Sowohl Händler als auch Kunden sollten hier in die Pflicht genommen werden, um durch bewussteres Handeln Retouren möglichst zu vermeiden.
Weitere Informationen: Das Retouren-Geschäft: Wie klimaschädlich sind retournierte Onlinebestellungen? (Fashion Changers).
Fazit
Die Umsetzung eines grünen WooCommerce-Shops ist ein kontinuierlicher Prozess, der Engagement und Kreativität erfordert. Jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zählt und kann sich positiv auf die Umwelt, deine Kunden und letztendlich auf den Geschäftserfolg auswirken.
