Die Liste an möglichen Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung ist lang und viele Seitenbetreiber wissen oftmals nicht, wo sie anfangen sollen. In der Praxis sind es häufig die kleinen Dinge, die im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung Großes bewirken können. In diesem Artikel beleuchten wir daher die wirksamsten SEO-Quick-Wins, die deiner Seite bessere Rankings bescheren können.
Inhaltsverzeichnis
Optimierung von Snippets
Die Optimierung von Title-Tags und Meta-Descriptions ist zwar absolut grundlegend, kann aber Wunder bewirken, besonders dann, wenn bislang keine optimierten oder einzigartigen Meta-Angaben vorhanden sind. Stelle sicher, dass du über ein geeignetes SEO-Plugin wie Rank Math oder Yoast SEO verfügst, über welche du deine Snippets bequem optimieren kannst. Neben Title-Tag und Meta-Description werden durch diese auch weitere wertvolle Meta-Angaben wie Open-Graph-Tags und Twitter-Cards hinzugefügt, die die Sichtbarkeit deiner Seite langfristig positiv beeinflussen. Sofern richtig eingestellt, werden über das SEO-Plugin deiner Wahl je nach Seiten-Art (Blog-Artikel, Kategorieseite etc.) die passenden strukturierten Daten mit eingebunden. Achte bei der Optimierung deiner Snippets darauf, dass jeder Seite ein Hauptkeyword bzw. eine Suchintention zugeordnet ist, dass es innerhalb deiner Seite nicht zu Duplicate Content-Problemen kommen kann. Setze dabei das Hauptkeyword der jeweiligen Seite möglichst an den Anfang des Title-Tags und der Meta-Description und formuliere diese passend zum Content deiner Seite.
Bild: Sistrix
Achte auch besonders auf die Länge von Title-Tag und Meta-Description, um unnötige Kürzungen oder Anpassungen durch Google selbst zu vermeiden. Die oben genannten SEO WordPress-Plugins helfen dir dabei, die richtige Länge einzuhalten und nicht über die Stränge zu schlagen. Für den Fall, dass deine Website oder dein Online-Shop nicht auf WordPress basiert und dein CMS keine Erweiterungen mit ähnlicher Funktionalität besitzt, eignet sich zum Beispiel auch der SERP Snippet Generator von Sistrix zur Optimierung deiner Meta-Angaben.
Strukturierte Daten
Strukturierte Daten helfen Google und anderen Suchmaschinen dabei, deine Inhalte besser und eindeutiger zu interpretieren. Umso wichtiger ist daher die korrekte Verwendung von wesentlichen Markups deiner Seite. Nennenswert sind hierbei beispielsweise das Local Business-Markup im Rahmen der lokalen Suchmaschinenoptimierung, das Article-Markup, welches besonders für Blogs und News-Seiten relevant ist, oder Product- und Review-Markups, die für den E-Commerce Bereich unerlässlich sind. Neben der manuellen Programmierung, um die beispielhaft genannten strukturierten Daten einzubinden, bieten sich ebenso die genannten WordPress-Plugins (Rank Math und Yoast SEO) an, die sowohl mit WordPress-Blogs bzw. Unternehmensseiten als auch WooCommerce-Shops Hand in Hand arbeiten, um essenzielle Markups einzubinden.
Page-Speed-Optimierung
Die Seitenladegeschwindigkeit und die damit einhergehende Nutzererfahrung, spielt insbesondere für Google eine immer größer werdende Rolle, was durch die Einführung der Core Web Vitals im Mai 2020 noch einmal deutlich wurde. Jeder kennt langsame Seitenladezeiten und besonders dann, wenn man es eilig hat, stören sie ganz besonders. Umso wichtiger ist es, dass deine Seite sowohl in den Augen der Nutzer als auch von Google schnell lädt. Um den aktuellen Status quo deiner Seitenladezeit festzustellen, liefern dir die Page Speed Insights von Google bereits einen ersten Überblick. Idealerweise sollte der Test hinsichtlich der Core Web Vitals bestanden sein und möglichst wenige notwendige Vorschläge und Empfehlungen zur Verbesserung seitens Google erscheinen. Für noch tiefergehende Analysen deiner Seitenladezeit ist das Tool GTMetrix zu empfehlen, wodurch du vor allem detailliertere Einblicke dahingehend bekommst, welche Ressourcen deiner Seite wann und wie lange warten. Ein idealer Ausgangspunkt also zur Verbesserung.
Bild: Page Speed Insights
Quick-Wins zur Optimierung der Seitenladezeit können sein:
- Bilddateien komprimieren und moderne Bildformate (WebP) verwenden
- HTML, CSS, und JS-Dateien (mittels Plugins) komprimieren oder zusammenfassen
- Browser-Caching nutzen (Bspw. durch WordPress Plugin WPRocket)
- Serverseitige Response-Zeiten optimieren
- Auf ein schnelles Hosting setzen
- Unnötige Ressourcen von WordPress entfernen (Plugin „Asset Cleanup“ empfehlenswert)
- WordPress Version, PHP-Version und Plugins auf dem neuesten Stand halten
- Überflüssige WordPress-Plugins entfernen, sofern möglich
Google Search Console nutzen und Sitemap einreichen
Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch häufig nicht genutzt, ist die Google Search Console als Webmastertool von Google. Einmal eingerichtet gibt sie Aufschluss über alle Daten der organischen Google-Suche wie etwa die Anzahl an Impressionen und Klicks sowie der Suchbegriffe, zu denen Klicks erzielt worden sind. Sofern noch nicht geschehen, sollte die Search Console Property für deine Domain eingerichtet werden. Dies geschieht entweder über eine Verifizierung der Inhaberschaft der Domain via HTML-Schnipsel oder aber über einen TXT-Eintrag in den DNS-Records der Domain. Innerhalb der Search Console ist es unbedingt notwendig, die Sitemap.xml deiner Website einzureichen, sodass Google über eine Art „Inhaltsverzeichnis“ deiner Website verfügt und über alle Seiten sowie deren Änderungen informiert wird. So stellst du sicher, dass Google alle Seiten deiner Domain stets auf dem Schirm hat und diese mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, sofern nicht andere Probleme auftreten sollten, auch indexiert werden. Um die Erstellung der Sitemap musst du dir, sofern du ein geeignetes SEO-WordPress-Plugin verwendest, keine Gedanken machen. Aber auch für andere Content-Management- oder Shop-Systeme existieren zahlreiche Erweiterungen zur automatischen Implementierung einer Sitemap. Eine Property für deine Domain solltest du jedoch allein schon aus dem Grund einrichten, da Google dich über Probleme mit der Seite oder über Optimierungsvorschläge informiert. Auch hier besteht die Möglichkeit, dass sich darüber weitere, womöglich leicht umzusetzende Quick-Wins zur Optimierung deiner Seite finden lassen.
Nutzerfreundlichkeit für Mobilgeräte optimieren
Responsive Design sollte heutzutage eine absolute Selbstverständlichkeit für jede Art von Website oder Shop sein. Aber auch wenn deine Website oder dein Shop bereits responsiv ist, heißt das noch nicht, dass sie sich auch auf allen Mobilgeräten optimal nutzen lässt. So können beispielsweise Buttons zu klein zum Klicken sein oder zu dicht aneinander liegen, Schriften zu klein zum Lesen sein oder unnötige Pop-Ups die gesamte Sicht auf den Inhalt versperren. All das sind nur einige von vielen Beispielen, die die Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten negativ beeinflussen. Doch gerade auf Mobilgeräten sollte deine Website überzeugen, da Google aufgrund der überwiegenden Nutzung von Websites über Mobile-Geräte auf den Mobile-First-Index umstieg. Wichtig ist vor allem, dass neben dem Besucher deiner Seite auch Google der Meinung ist, dass sich diese auch auf Mobilgeräten gut nutzen lässt.
Duplikate vermeiden
Meist treten Duplikate vollkommen unwissentlich auf, weshalb es besonders wichtig ist, das Thema Duplicate Content stets im Hinterkopf zu haben, um Probleme damit zu vermeiden. Duplicate Content betrifft sowohl Inhalte deiner Website selbst, etwa wenn zwei Seiten mit demselben oder ähnlichem Content existieren, als auch externe Seite wie zum Beispiel dann, wenn Inhalte in gleicher Form auf anderen Websites zu finden sind.
Gerade Online-Shops fallen Duplicate Content-Problemen häufig zum Opfer, wenn Produkt- oder Kategorieseiten indexiert werden. Hier kann es beispielsweise allein schon durch die Nutzung von Produktbeschreibungen des Herstellers zu derartigen Problemen kommen. Aus diesem Grund lohnt es sich besonders für Shop-Betreiber, in individuelle und eigens kreierte Produkt- und Kategorie-Beschreibungen zu investieren. Auch wenn es verlockend ist, Beschreibungen vom Hersteller 1 zu 1 zu übernehmen – Google wird die Verwendung von eigenem Content belohnen.
Weitere Tipps zum Thema Produktbeschreibung findest du hier:
- WooCommerce-Produktbeschreibungen mit künstlicher Intelligenz
- Wie du mit den richtigen Produktbeschreibungen das Beste aus deinem Shop herausholst
- Tipps für erfolgreiche Webshop-Texte: So gelingt die Produktbeschreibung
Achte darüber hinaus darauf, dass jeder Seite / Kategorie ein einziges und eindeutiges Keyword bzw. einer Suchintention zugeordnet ist und vermeide die Abdeckung durch mehrere Seiten. Taucht ein und dasselbe Keyword beispielsweise im Title-Tag unterschiedlicher Seiten auf, kann das zur Kannibalisierung der jeweiligen Seiten führen, wodurch schlussendlich keine der Seiten wirklich gut ranken wird. Sollte es, aus welchem Grund auch immer, unerlässlich sein, dass unterschiedliche Seiten denselben Inhalt bzw. dasselbe Keyword abdecken, nutze unbedingt Canonical-Tags, die Google über die Reihenfolge von originalen und späteren kopierten Inhalten informieren.
Bildoptimierung (Komprimierung & Alt-Tags)
Wie bereits zuvor erwähnt, ist es für die Seitenladegeschwindigkeit unerlässlich, komprimierte Bilder zu verwenden. Optional sollten diese in modernen Bildformaten wie zum Beispiel WebP bereitgestellt werden, da diese für die Verwendung auf Websites optimiert wurden und eine größtmögliche Komprimierung bei gleichbleibender Qualität ermöglichen. WebP-verlustbehaftete Bilder sind demnach bis zu 25 – 34 % kleiner als vergleichbare JPEG-Bilder. Dass Google die Verwendung von WebP Bildern in gewissem Rahmen bevorzugen dürfte, sollte spätestens dann klar werden, wenn man weiß, dass das noch recht junge Bildformat im Jahr 2010 von Google selbst entwickelt und vorgestellt wurde.
Vollkommen unabhängig von der Bildgröße und deren Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit und die Nutzererfahrung sollten Bilder stets mit passenden Alt-Tags (alternativer Tag) versehen sein. Diese werden dann ausgespielt, wenn Bilder einmal nicht richtig geladen werden können und werden von Bildschirmreadern für sehbehinderte Internetnutzer ausgelesen. Darüber hinaus helfen sie Suchmaschinen-Bots und Crawlern, den Inhalt von Bildern besser zu verstehen. Achte also darauf, dass deine Bilder möglichst beschreibende, relevante und Alt-Tags beinhalten, die idealerweise das Hauptkeyword der jeweiligen Seite beinhalten.
Lesetipp: Ein weiterer Beitrag in unserem Blog beleuchtet das Thema der Bildoptimierung im Hinblick auf WooCommerce Shops weiter im Detail.
Überschriften richtig nutzen
Überschriften sind für die Suchmaschinenoptimierung absolut unabdingbar und bieten zahlreiche Chancen, aber ebenso viele potenzielle Fehlerquellen. Neben dem Title-Tag sind Überschriften (insbesondere die H1-Überschrift) eines der stärksten Indizien für die inhaltliche Ausrichtung des Contents. Achte darauf, dass jede Seite, egal ob Blog-Artikel oder Produkt- bzw. Kategorieseite genau eine individuelle und einzigartige H1-Überschrift besitzt. In der Praxis ist dies je nach Seitentyp meist der Produktname, die Produktkategorie oder der Titel des Blogartikels. Diese sollten, genau wie der Title-Tag, das Hauptkeyword beinhalten. Neben der Nutzung der H1-Überschrift ist auch die Verwendung einer korrekten Überschriften-Hierarchie wichtig. Probleme im Hinblick auf die Überschriften-Hierarchie treten in der Praxis größtenteils dann auf, wenn im Content willkürliche Überschriften, rein aufgrund ihres Aussehens und deren dargestellter Größe, verwendet werden. Zunächst sollten auf die H1-Überschrift erst einmal nur H2-Überschriften folgen. Sollte innerhalb eines Textabschnittes der H2-Überschrift in weitere Unterüberschriften untergliedert werden, so sollte hier eine H3-Überschrift zum Einsatz kommen und so weiter. Dieser Logik zufolge kann und soll keine H3- auf eine H1- oder eine H4- auf eine H2-Überschrift folgen.
Linkprofil durch autoritäre Backlinks stärken
Verlinkungen von externen Seiten, sogenannte Backlinks, sind für Suchmaschinen wie Google nach wie vor ein starkes Rankingsignal. Viele Verlinkungen von autoritären Domains wirken sich demnach positiv auf die Autorität deiner Domain und deren Rankings aus. Deine Website bzw. dein Shop kann im Bereich der On-Page-Optimierung noch so gut dastehen, dennoch wird Google deinen Inhalten keine so große Beachtung schenken wie nur halb so gut dastehenden Seiten, die jedoch über ein starkes Linkprofil verfügen. Der aktive Linkaufbau ist durch Google zwar nicht direkt vorgesehen oder gar erwünscht, jedoch wäre es gerade für Seitenbetreiber, die am Anfang stehen nichts weiter als ein eher aussichtsloses Hoffen und Warten darauf, dass sich jemand bereiterklärt seine Website zu verlinken. Die wohl nachhaltigste und langfristigste Strategie zum Linkaufbau ist, Inhalte zu schaffen, die so informativ und wertvoll sind, dass andere Seitenbetreiber diese aktiv von sich aus verlinken (Linkable Assets).
Bild: ahrefs.com
Aber auch abseits dessen gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Wege, um dem Linkaufbau etwas auf die Sprünge zu helfen, wie zum Beispiel die Eintragung in Branchenverzeichnisse. Achte beim aktiven Linkaufbau besonders auf größtmögliche Themenrelevanz, verwende diverse Ankertexte, setze nicht zu viele Links auf einmal und bemühe dich lieber um wenige autoritäre Links als um zahlreiche Links von niedriger Autorität. Um zu prüfen, wie dein derzeitiges Linkprofil aussieht, eignen sich diverse Tools wie zum Beispiel der Ahrefs Backlink Checker, der einen Ausschnitt des gesamten Linkprofils einer Domain kostenfrei darstellt.
Interne Verlinkungen
Genauso wie externe Verlinkungen (Backlinks) ein starkes Indiz für Suchmaschinen sind, helfen auch interne Links Suchmaschinen dabei, den Kontext deiner Inhalte besser zu verstehen. Achte bei der internen Verlinkung darauf, dass konkrete Ankertexte im Fließtext eingebunden werden. Nichtssagende Ankertexte wie „Hier“, „Mehr erfahren“ oder „Jetzt lesen“ sind dort eher ungeeignet. Verwende interne Verlinkung dennoch mit Bedacht und verlinke lediglich weitere relevante Seiten, die im Sinne des holistischen Contents das Thema vertiefen, näher erläutern oder verwandte Themenbereiche abdecken. Wichtig ist, dass Seiten überhaupt intern miteinander verlinkt sind, denn nichts ist schlimmer, wenn Suchmaschinen die Zusammenhänge der verschiedenen Unterseiten nicht wirklich deuten können oder sogar Seiten existieren, die von keiner anderer deiner Seiten aus verlinkt werden (Orphan Pages).
Sitemap muss bei kleinen Seiten (unter 1000 URLs) nicht eingereicht werden, denn Google findet die auch so … aber zur Überprüfung ist dies immer ein schöner Weg. Auch die Bing Console sollte man sich einmal ansehen, denn hier gibt es auch manchmal einige spannende Informationen.
Im Bezug der internen Verlinkung halte ich es “technisch” noch für wichtig, dass Seiten nicht unklar verlinkt werden. Also eine Suchphrase je Seite und nicht mehrere Phrasen für unterschiedliche Seiten verwenden!
Greez